Lieblingsfehler in der ZP 10 Mathe – Denkfallen, in die fast jeder tappt

Frank Lüttschwager • 15. Mai 2025

Die meisten Fehler passieren nicht aus Unwissen, sondern aus Hektik in der Prüfungssituation. Genau deshalb kann man sie vermeiden.

Kleines Fehlerteufelchen fummelt am Taschenrechner und bringt den Schüler in der Matheprüfung durcheinander.

Mathematik in der Zentralen Prüfung Klasse 10 – das klingt für viele nach Stress pur. Dabei sind es gar nicht die großen, komplexen Themen, an denen die meisten scheitern. Wurzeln, Gleichungen, Formeln – das meiste sitzt eigentlich.


Was die Punktzahl in der ZP 10 wirklich drückt, sind ganz banale Denkfehler. Flüchtigkeiten, Verwechslungen, Konzentrationslücken. Keine Wissenslücken, sondern klassische Stolperfallen in der Prüfungssituation.


Und das Beste (oder Bitterste) daran: Diese Fehler passieren Jahr für Jahr, in jeder Klasse, bei fast jedem Prüfling. Nicht aus Dummheit. Sondern, weil Mathe im Ernstfall eben mehr Konzentration als Kreativität verlangt.


In diesem Artikel zeige ich dir die Lieblingsfehler, die dich Punkte kosten können – und einfache Strategien, wie du ihnen noch rechtzeitig entkommst.


Fehler passieren. Jeder macht Fehler. Aber wer die typischen kennt, kann sie vermeiden.


1. Vorzeichen-Chaos bei der pq-Formel


Der Klassiker:

Die pq-Formel hat von Haus aus schon viele Minus-Zeichen dabei. Wenn p oder q auch noch negativ sind, wird’s schnell zur Minus-Minus-Falle.


Typischer Denkfehler:


  • p und q werden nicht sauber notiert.
  • Im Kopf überschlagen sich die Vorzeichen.
  • Im schlimmsten Fall stimmen Minus und Minus nur zufällig. Richtig – was aber keinen Punkt bringt.


Dein Trick dagegen:

pq-Formel immer sauber aufschreiben.

Klammern setzen, wenn p oder q negativ sind.

p und q immer extra notieren.


➡ Dann siehst du sofort, was wohin gehört.


Merksatz:

Minus übersehen. Punkte gehen.


2. Quadratische Gleichung – und das Minusproblem


Der Klassiker:

Gleichungen wie x² + 4 = 0 werden fröhlich weitergerechnet. Erst wird 4 abgezogen, dann die Wurzel gezogen – als ob eine positive Zahl plus noch eine positive Zahl jemals Null ergeben könnte.


Typischer Denkfehler:


  • Schüler „lösen nach x² auf“, ohne darüber nachzudenken, was das rechnerisch bedeutet.
  • Dass x² immer positiv oder Null ist, wird dabei konsequent ignoriert.
  • Hauptsache, das Verfahren passt. Was hinten rauskommt? Egal.


Dein Trick dagegen:

Erst überlegen, ob die Gleichung überhaupt lösbar ist.

x² ist nie negativ. Punkt.

✅ Wenn’s doch negativ wird: Ergebnis notieren als „keine Lösung“ – und fertig.


Merksatz:

➡ Ein bisschen Denkarbeit spart viel Schreibarbeit.


3. Ohne Skizze wird’s schräg – im wahrsten Sinne


als Beispiel ein Klassiker:

Pythagoras. a² + b² = c².

Früher hat man uns das schnell wieder abgewöhnt.

Stattdessen galt:

„Kathetenquadrat plus Kathetenquadrat gleich Hypotenusenquadrat.“

Warum? Damit es keine Verwechslung gibt, wenn der Lehrer (oder der Klausurersteller) mal spontan eine Kathete mit c benennt.


Der Denkfehler:

Wer auf die Skizze verzichtet, riskiert genau solche Verwechslungen.

➡ Katheten und Hypotenuse werden durcheinandergeworfen.

➡ Ergebnis: Rechenfehler, falsche Seitenlängen, im schlimmsten Fall eine Wurzel aus einer negativen Zahl.


Dein Trick dagegen:

Erst skizzieren, dann rechnen.

✅ Eine grobe Planskizze reicht völlig – aber sie klärt, was wohin gehört.

✅ Und genau das vermeidet die typischen Stolperstellen.


Merksatz:

„Ohne Planskizze wird Mathe zum Blindflug. Also: erst zeichnen, dann denken – und erst danach rechnen."



4. Der Rechenweg ist kein Bonus – er ist die halbe Miete


Der Klassiker:

„Ich hab’s doch richtig ausgerechnet!“

Ja. Aber keiner sieht es.

Nur das Endergebnis aufschreiben – und sich wundern, warum es dafür keine (oder nur halbe) Punkte gibt.


Typischer Denkfehler:


  • Der Rechenweg wird nicht notiert, weil man denkt: „Das sieht man doch.“
  • Oder aus Zeitdruck.
  • Oder weil es „nervt“.
  • ➡ Fakt ist: Ohne Rechenweg kannst du das richtige Ergebnis nicht belegen.


Kleine Erinnerung:

In Deutsch, Englisch und den anderen Wortfächern schreibt ihr "um euer Leben", um euren Gedankengang darzulegen.

➡ Bei Mathe reicht oft nur ein einziges Stichwort und klare Zwischenschritte, damit der Korrektor erkennt, was ihr draufhabt.

Diese paar Zeilen bringen Punkte – Punkt.


Dein Trick dagegen:

Jeden Zwischenschritt notieren. Kurz, aber nachvollziehbar.

✅ Selbst offensichtliche Umformungen nicht einfach überspringen.

✅ Damit sieht der Korrektor: Du weißt, was du tust.


Merksatz:

„Richtig rechnen ist gut. Richtig zeigen, wie du rechnest, bringt die Punkte.“



5. Endkontrolle – nicht irgendwann, sondern immer - und sofort


Der Klassiker:

„Ach, das wird schon stimmen.“

Also wird das Ergebnis hingeschrieben – ohne nochmal drüberzuschauen.

Und genau da passieren die ärgerlichsten Fehler:

➡ Vorzeichen vertauscht.

➡ Ausklammern verhunzt.

➡ Die gute alte pq-Formel mal wieder verfranst.


Typischer Denkfehler:


  • Kontrolle wird ans Ende verschoben.
  • Am Ende fehlt aber die Zeit. Oder die Nerven. Oder beides.
  • Dabei wäre es so einfach: Lieblingsfehler direkt beim Rechnen abfangen.


Dein Trick dagegen:

Kontrolle beginnt sofort.

✅ Bei jeder Rechnung kurz innehalten: „Passt das?“

✅ Besonders bei den eigenen Klassiker-Fehlern (Vorzeichen, Ausklammern, pq-Falle).


Merksatz:

„Fehlerkontrolle ist kein Luxus. Sie rettet Prüfungen.“



Fazit


Die meisten Fehler in der ZP 10 passieren nicht, weil Mathe zu schwer ist.

Sie passieren, weil man es sich beim Rechnen zu einfach macht.


Keine Skizze.

Keine Rechenwege.

Keine Kontrolle.


Dabei lassen sich genau diese Fehler mit wenig Aufwand abstellen.


Wer aufmerksam arbeitet, seine eigenen Stolperfallen kennt und bereit ist, sich selbst zu kontrollieren, holt sich Punkte zurück – ohne extra Wissen, ohne Hexerei.


Es geht nicht um mehr lernen. Es geht um weniger Punkte verschenken.


Disclaimer:
Die Verfasser dieses Artikels haben Tage, Wochen und Monate in stillen Bibliotheken, digitalen Archiven sowie an diversen Rechenbrettern verbracht, um durch akribische Recherche, empirische Beobachtung und intensive Feldstudien sämtliche relevanten Fehlerquellen mathematischer Prüfungsleistungen zu identifizieren, zu dokumentieren und in didaktisch aufbereiteter Form der Allgemeinheit zugänglich zu machen.
Trotz dieses unvergleichlichen Aufwandes bleibt es nach heutigem Stand der Wissenschaft ausgeschlossen, eine lückenlose und abschließende Auflistung sämtlicher denkbarer Rechenfehler in einem einzigen Blogartikel zu erbringen.
Eine solche Vollständigkeit wäre weder praktikabel, noch im Sinne der Verhältnismäßigkeit, noch der Aufmerksamkeitsspanne heutiger Leser zuträglich – und wird daher mit voller Absicht unterlassen.



Transparenz-Hinweis:

Konzept und Chaos-Ideen: der Autor höchstselbst.

ChatGPT: fleißig beim sprachlichen Feinschliff – und regelmäßig eingebremst, weil der Platz auf dieser Seite nicht für seine Wortflut gereicht hätte.

Sora: souveräne Bildzauberin, die dem Unsinn ein Gesicht gegeben hat.


Niemand hat die Absicht, Fehler zu machen, aber hier sind sie vorsätzlich und gehören zum Konzept.